Persönliche Vorbemerkung
Auf dieser Seite habe ich Medien aus verschiedenen Quellen zum geplanten Turm im Wurzacher Ried gesammelt.
Ich habe das Gebiet um den Turmstandort durch meine mehrjährigen Filmaufnahmen für die Ausstellung MoorExtrem schätzen gelernt (2011, 2012). Im Video aus der Eröffnungsfeier zur Ausstellung MoorExtrem wird diese zeitaufwändige Arbeit gewürdigt.
Weil das Gebiet abgesperrt und hinter hohen Bäumen verborgen ist, hatte ich danach nur noch selten Einblick in diesen Schatz der Natur. Bei Föhnwetterlage habe ich zwar von der Grabener Höhe aus eine herrliche Sicht auf Ried und Alpenpanorama aber selbst mit meinem starken Teleobjektiv bekomme ich nur ansatzweise einen Einblick in das Gebiet rund um den geplanten Turm. Der Turm würde mir und den Besuchern des Wurzacher Riedes einen schonende Blick in diese traumhafte Landschaft, die es so erst wieder in Skandinavien gibt, ermöglichen. Nur der Standort im Haidgauer Torfwerk zeigt die Vielfalt an unterschiedlichen Moortypen. Beobachtungspunkte auf den Hügeln sind so weit entfernt, dass man mit dem bloßen Auge dieses Juwel der Natur nur ansatzweise erfassen kann.
Der Turm würde nicht im Moorgebiet entstehen. Der Standort liegt stattdessen auf einem ehemaligen Industriegebiet, auf denen mehrere Gebäude standen (siehe nachfolgendes Bild). Außerdem würden die Besucher durch einen Steg zum Turm gelenkt.
Der Turm steht nicht im Widerspruch zum Naturschutz und Europadiplom. Im Gegenteil: Naturschutzzentrum und das Europadiplom wollen den Turm im Wurzacher Ried.
(Reinhold Mall)
Grundlage für das Bild ist ein älteres Luftbild aus dem Landesarchiv. Es zeigt die vielen Gebäude, die im Torfwerk standen. Die meisten Gebäude wurden abgerissen. In diesem ehemalige Industriegebiet ist der Turm geplant.
Link zum Luftbild
Einige der Gebäude sieht man im nachfolgenden Film.
Inhaltsverzeichnis
Blick vom geplanten Turm
Informationen der Stadt Bad Wurzach zum Turm
Das Torfwerk Haidgau mit Torfabbaugebiet (Film des SWR)
Das Torfwerk Haidgau in früheren Zeiten – industrielle Torfverarbeitung (1991 und 1999)
Die Spuren des Torfwerks Haidgau gehen verloren
Stellungnahmen von
+ Mir Wurzacher
+ Handel- und Gewerbeverein
+ CDU
+ Freie Wähler
Standortfrage aus Sicht des Naturschutzes
Blick vom geplanten Turm
Vom Turm aus hätte man einen eindrucksvollen Rundumblick. „Nur dieser Standort bietet Einblick in die Vielfalt der unterschiedlichsten Lebensbereiche des Riedes. Man kann von dort aus Niedermoor, Hochmoor, Moorwald, Heide, die Wiedervernässung, alte Torfstiche wie den Stuttgarter See sehen und man hat einen sehr guten Überblick über das gesamte Wurzacher Becken.
Über den Naturerlebnis- und Beobachtungsturm soll die Einmaligkeit und Vielfalt des Wurzacher Riedes auch unter naturschutzpädagogischen Gesichtspunkten erlebbar gemacht werden – begonnen von noch praktisch unberührter Natur bis hin zu den Wiedervernässungsflächen der früheren Torfstiche. Durch eine begleitende Ausstellung im Turm sollen die visuellen Eindrücke und das Moor zusätzlich näher erläutert werden.“ Quelle: www.bad-wurzach.de hier klicken
Die tiefblaue Farbe der Wasseroberfläche in Moorseen ist ein faszinierendes Phänomen, das durch mehrere Faktoren verursacht wird.
Durch den steilen Betrachtungswinkel vom Turm wird die höhere Himmelregion gespiegelt, die meistens intensiver blau erscheint.
Artikel in der Bildschirmzeitung zum Rundumblickfilm
Informationen der Stadt Bad Wurzach zum geplanten Turm im Ried
Wer sich informieren möchte, findet viele Informationen auf der Homepage der Stad Bad Wurzach.
Inhalte:
- Video Naturerlebnis- und Beobachtungsturm
- Einwohnerversammlung
- FAQ – Antworten auf Fragen zum Projekt
- Ausgangslage/Ziel des Projektes
- Bisherige Verfahrensschritte u.a.
Video zum Naturerlebnis- und Bebachtungsturm der Stadt Bad Wurzach. Dauer 4:20 Minuten
Aufzeichnung der Einwohnerversammlung: Dauer 67 Minuten
Das Torfwerk Haidgau mit Torfabbaugebiet (Film des SWR)
Sehr schöner Film des SWR mit Adelgund Mahler. Die Aufnahmen wurden im Torfwerk Haidgau und im anschließenden Torfabbaugebiet gemacht.
Das Torfwerk Haidgau in früheren Zeiten (1968, 1991 und 1999)
Ausschnitt aus dem Film „Geschichten aus dem Wurzacher Ried“ von Günter Vlieckx. Der Film aus dem Jahr 1999 zeigt, dass auf dem Gelände des Torfwerks Haidgau Torf industriell verarbeitet wurde.
Kompletter Film „Geschichten aus dem Wurzacher Ried“ von Günter Vlieckx (1999).
Film auf youtube von Twingotim aus dem Jahr 1991. Aufnahmen vom Haidgauer Torfwerk und Torfabbaugebiet.
ein Teil der Bauwerke auf dem Torfwerkgelände sind inzwischen nicht mehr vorhanden.
Die Spuren des Torfwerks Haidgau gehen derzeit verloren
Satelittenaufnahmen aus Google Earth vom Haidgauer Torfwerk
Die Bilder werden beim Klick auf das Bild vergrößert.
Weil bisher das Industriedenkmal nicht zugänglich ist, besteht offensichtlich nicht die Notwendigkeit, die Spuren des Torfwerks Haidgau zu erhalten. Das würde sich durch den Bau des Turms ändern. Die Fundamente und Loren würden vor weiterem Zerfall bewahrt. Das große Gebäude auf dem Gelände wurde glücklicherweise erhalten und bekam vor einigen Jahren eine neue Dacheindeckung.
Die nachfolgenden Stellungnahmen sind aus www.diebildschirmzeitung.de entnommen
Stellungnahme der Fraktion „Mir Wurzacher“ zum Bürgerentscheid.
Sie Stellungnahmen der anderen Fraktionen und des HGV folgen demnächst.
Aus der ganzen Diskussion um das Projekt Turm im Ried schwingt eine negative Grundeinstellung zu unserer Stadt mit, die in etwa lautet:
Bad Wurzach hot nix,
in Wurzach macht man nichts,
und deshalb wollen wir auch nichts!
Eigentlich fehlt dann nur noch der Zusatz: Bad Waldsee ist viel schöner!
Tatsächlich bringt diese Einschätzung ein Problem zur Sprache, das viele Städte haben, nämlich den Existenzkampf des Einzelhandels und der Gastronomie in den Innenstädten und auf den Dörfern.
Um es gleich vorwegzunehmen, wir sehen in dem Projekt Naturerlebnis- und Beobachtungsturm im Wurzacher Ried einen Baustein um Besucher in die Stadt zu bringen und so zur Lebendigkeit in Bad Wurzach beizutragen.
Denn grundsätzlich sind wir der Meinung:
Bad Wurzach hat was, Bad Wurzach macht was,
und Bad Wurzach kann und will auch etwas! Bad Wurzach hat was!
Die Situation in Wurzach schlecht zu reden bedeutet für uns eine Herabsetzung aller, die sich tagtäglich um ein attraktives Angebot in der Gastronomie und in den Geschäften, sowie in den Gesundheitseinrichtungen und den Tourismusbetrieben bemühen. Diese engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürger brauchen Kundinnen und Gäste, damit sich Ihre Bemühungen lohnen und ihre Betriebe und Einrichtungen existieren können.
Bad Wurzach macht was!
Für eine kleine Stadt wie Bad Wurzach ist es erstaunlich, wie viele Einrichtungen im Gesundheits- und Tourismussektor wir haben, die alle davon leben, dass Menschen in die Stadt kommen. (Feelmoor, Vitalium, Naturschutzzentrum, Minigolfanlage,Wohnmobilstellplatz, Bad Wurzach Info, Hallenbad, Torfmuseum, Torfbähnle, Sepp Mahler-Museum im Leprosenhaus)
Wer sich darüber hinaus die Mühe macht, die verwirklichten Projekte der Stadt in den letzten Jahren zur Kenntnis zu nehmen, wird schnell feststellen, dass es sich um eine beeindruckende Liste handelt, die von der Verwaltung abgearbeitet wurde und durchaus Respekt verdient. (Neben den viele Baugebieten sind dies zum Beispiel die Umstrukturierung und Sanierung des Kurbetriebes, Neubau Hallenbad, Maria Rosengarten und Klosterplatz, Neugestaltung der Schulhöfe, Neubau von Feuerwehrhäusern und Neubeschaffung von Feuerwehrfahrzeugen, Heizungsanlagen für Turnhallen, Kindergartensanierungen und –erweiterungen und und und …)
… und alles ohne Neuverschuldung, neudeutsch „Sondervermögen“, im Gegenteil konnten in den letzten Jahren die Schulden der Stadt Bad Wurzach noch deutlich abgebaut werden.
Dass sich einige Vorhaben in die Länge ziehen, hat die verschiedensten Ursachen und sollten den Blick auf die Gesamtentwicklung nicht verstellen.
Bad Wurzach kann und will was!
In unserem Ried schützen wir seit Jahrzehnten die Natur und das wollen wir für die Bürgerinnen und Bürger und die Gäste erfahrbar machen.
In jedem Naturschutzgebiet gibt es streng geschützte Kernzonen ausschließlich für die Natur und Randbereiche, in denen den Besuchern der Naturschutz nähergebracht werden kann, so auch bei uns.
Mit unserem Naturschutzzentrum, dem Torfbähnle, dem Torfmuseum und dem Turm befinden wir uns im Bereich eines sanften und naturnahen Tourismus.
Mit dem Turm hätten wir zusätzlich ein Markenzeichen, einen Anziehungspunkt, der einen unmittelbaren Einblick in die geschützten Zonen des Naturschutzes ermöglicht.
Der Standort im Industriedenkmal Haidgauer Torfwerk ist eine einmalige Chance, aus einer Industriebrache einen geschichtlichen Erfahrungsort vom Leben im und rund um das Moor zu machen.
Dass der Naturschutz ausreichend gewährleistet ist, davon zeugen die aufwändigen Untersuchungen und Auflagen, die im Vorfeld bereits abgearbeitet wurden und in diesem Umfang bei den ersten Planungen nicht absehbar waren.
Ich denke da zum Beispiel an den geforderten Nachweis, dass nachtziehende Vögel nicht gegen den Turm fliegen.
Das Haidgauer Torfwerk ist bereits jetzt der Zielort des Torfbähnles und wir sind überzeugt, dass mit dem Heimatverein Wurzen ein Betriebskonzept für das Torfbähnle gefunden werden kann, welches die langfristige Sicherung des Betriebs des Torfbähnles in diesem Bereich gewährleistet.
Unsere Vorstellung zielt nicht auf Besuchermassen, sondern auf einen schonenden und kontinuierlichen Besucherfluss zum Beispiel auch E-Bike Touristen, die sich vom Turm aus die Radtour durch die Region gestalten und durchaus auch in den Gastronomien in unseren Ortschaften lohnende Reiseziele finden können.
Die Landesregierung fördert unser Projekt in einem ungewöhnlich hohen Umfang, so dass wir davon ausgehen, dass das Land in unserem Turm-Projekt sozusagen ein Leuchtturmprojekt für die Vereinbarkeit von Naturschutz und Tourismus sieht.
Die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahrzehnte unseres Naturschutzzentrums dürfte mit Sicherheit zu dieser Einstufung beigetragen haben.
Obwohl ein Bürgerentscheid unsere Verwaltung fast über Ihre Belastbarkeit hinaus beanspruchen wird, befürworten wir die Durchführung eines Bürgerentscheides und möchte die Vertrauenspersonen bitten der Fristverlängerung zur Durchführung über die Weihnachtszeit hinaus zuzustimmen.
Wir laden alle Mitbürgerinnen und Mitbürger ein in den kommenden Monaten mit uns über den Naturerlebnis- und Beobachtungsturm zu diskutieren, denn wir sind der Meinung:
Bad Wurzach hat was, Bad Wurzach macht was,
Und Bad Wurzach kann und will auch etwas!
Die Stellungnahme des Handels- und Gewerbevereins
Sehr geehrte Frau Scherer,
sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates, sehr geehrte Damen und Herren,
der Handels- und Gewerbeverein Bad Wurzach begrüßt es immer, wenn Investitionen in den Standort Bad Wurzach getätigt werden.
Der „Turm im Ried“ ist ein solches Investment in den Standort Bad Wurzach. Aus diesem Grund unterstützen wir, die heute hier anwesenden Vorstände des HGV Bad Wurzach, dieses Projekt.
Natürlich muss für solch ein Projekt auch die bestehende Infrastruktur im Ried und in der Stadt gepflegt werden. Denn nur dadurch bleibt Bad Wurzach für seine Einwohner und Besucher lebenswert und interessant.
Durch eine gezielte und intelligente Besucherlenkung muss eine Verbindung zwischen Turm – Ried und Innenstadt hergestellt werden. Denn nur dadurch zahlt sich dieses Investment für Bad Wurzach aus.
Gerade bei solch einem Zukunftsprojekt in den Standort Bad Wurzach ist es wichtig, dass alle Partner involviert werden. Denn nur dadurch kann garantiert werden, dass solche Projekte erfolgreich sind. Genauso wichtig ist aber auch eine permanente und transparente Übersicht über den Planungsstand und die Kostenübersicht.
Eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes „Turm im Ried“ sehen wir als klare Investition in den Standort Bad Wurzach.
VORSTÄNDIN
Christiane Vincon Westermayer
STELLV. VORSTAND STELLV. VORSTAND
Werner Binder Klaus Michelberger
Stellungnahme der CDU-Fraktion
Die Idee für den Bau eines Aussichtsturmes im Wurzacher Ried entstand aus den Reihen des Naturschutzes, wobei der Standpunkt nicht „Mitten im Ried“ ist, wie so oft gehört, sondern am Rande des intakten Hochmoors. Von Beginn an lag der Fokus auf dem Standort „Haidgauer Torfwerk“, da dieser Standort durch die frühere Torfabbaunutzung bereits vorbelastet war und dort aufgrund der geographischen Lage die naturpädagogische Zielsetzung „Sichtbarkeit der Wiedervernässungsflächen“ mit Abstand am besten erreicht werden kann.
2015 wurde, in einem allerersten Schritt, das Stadtbauamt Bad Wurzach vom Stiftungsrat beauftragt die grundsätzliche Umsetzung dieser Überlegungen in einer Machbarkeitsstudie zu prüfen.
Ab 2017 konkretisierte sich das Projekt im Stiftungsrat und am 22.06.2018 besuchte Ministerpräsident Winfried Kretschmann Bad Wurzach, zur Vorstellung der Überlegungen am Standort „Haidgauer Torfwerk“.
In diesem Zusammenhang wurde die Aussicht an ausgewählten Standorten mit der Drehleiter der Feuerwehr geprüft. Vertreter des Regierungspräsidiums und des Gemeinderates, der Naturschutz und auch Vertreter des Heimatvereins Wurzen besichtigten diese Standorte nochmal in 2020 und es bestätigte sich erneut der Standort „Haidgauer Torfwerk“.
Man sieht also anhand der Chronologie, dass sich auch der vorherige Bürgermeister Bürkle schon mit diesem Projekt befasst hat.
Es folgten in den darauffolgenden Jahren 9 öffentliche Sitzungen des Gemeinderates und 2 Einwohnerversammlungen, bei denen die Bürger die Möglichkeit hatten, sich zu informieren, Fragen zu stellen, Bedenken zu äussern. In weiteren zahlreichen nichtöffentlichen Sitzungen und Veranstaltungen war der GR gefordert, sich mit diesem Projekt zu befassen und das war ganz sicherlich nicht leicht. Je länger wir darüber diskutiert haben und je länger sich die Angelegenheit durch zusätzliche naturschutzrechtliche Vorgaben vom Regierungspräsidium gezogen hat, desto mehr verzögerte und verteuerte sich das Projekt. In der Zwischenzeit beschäftigt sich auch schon der 3. Gemeinderat damit.
Von der ersten Kostenschätzung in 2020 bis zur tatsächlichen Kostenberechnung im März 2024 stiegen die Kosten von 1,45 Mio EUR auf 3,9Mio. Die erste Kostenberechnung wurde dem GR im September 2023 mit 3,6 Mio EUR mitgeteilt, nachdem Planung, Gründung, Brandschutz usw. konkretisiert wurden. Im März 2024 wurden dann noch die Kosten für Erschliessungsmaßnahmen wie Erstellung der Baustellenzufahrt und des Baufensters hinzugerechnet.
Natürlich ist die Preissteigerung enorm; das liegt auf der Hand und jeder der sich mit dem Bauen die letzten Jahre ein wenig befasst hat, weiß auch worin die Ursache liegt.
Deswegen war es auch richtig, dass wir den ersten Förderantrag über 880 TSD EUR zurückgezogen haben und die Verwaltung beauftragt haben, einen neuen Förderantrag aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes zu stellen, der dann auch am 24.04.2024 in maximaler Fördersumme von 2,475 Mio EUR bewilligt wurde. Dies zeigt auch, dass das Land hinter diesem Projekt steht.
Kritiker rechfertigen sich immer wieder damit, dass Fördergelder ihre Steuergelder sind. Ja, das ist richtig, aber es sind aller unser Steuergelder, auch derer die im Gemeinderat sind, auch derer die gegen den Turm sind, auch derer die dafür sind und auch derer denen das Projekt egal ist. Wollen wir tatsächlich auf ca. 2,5 Mio EUR verzichten und das Geld einer anderen Kommune überlassen und uns die Möglichkeit verbauen, die nächsten Jahre erneut eine Förderung zu bekommen? Das wäre doch der falsche Weg.
Der Plan war und ist immer noch, die Großgemeinde Bad Wurzach, mit dem Bau dieses Turmes weiter für Tourismus, Gäste und genauso für die eigene Bevölkerung zu öffnen und voranzubringen. Der Turm soll auch das Wurzacher Ried für uns alle weiter öffnen und Orte sichtbar machen, die vorher nicht zu sehen waren.
Wieso sollen wir die Einzigartigkeit, eines der größten noch intakten Hochmoorgebiete Mitteleuropas, nicht weiter für die Öffentlichkeit öffnen und kontrolliert zugänglich machen?
Durch eine gut durchdachte Besucherlenkung sollen dann Menschen auch in die Stadt kommen, was uns allen zu Gute kommt. Vielleicht nicht jedem einzelnen sofort merkbar, aber der GemeinschaJ auf alle Fälle, und das zählt. Dann besteht auch die Möglichkeit, dass sich weitere Gastronomien und Einzelhändler für Bad Wurzach als Standort entscheiden.
Hierzu laden wir auch den HGV ein, dessen Aufgabe es genauso ist Handel, Gewerbe und Gastronomie voranzubringen und zu unterstützen, sich für dieses Projekt zu positionieren.
Dass dieser Turm Bad Wurzach dermaßen spalten kann, hatte keiner von uns wirklich so auf dem Plan. Es war schon Widerstand da, der hielt sich jedoch bis Ende 2023, nach außen getragen, in Grenzen. Erst als es dann Richtung Baubeschluss ging wurden die S4mmen der Gegner lauter. So laut, dass sachliche Diskussionen und Gespräche bald nicht mehr möglich waren, auch im näheren Umfeld der Gemeinderäte. Die Rufe nach einem Bürgerentscheid mehrten sich, dafür notwendige Unterschriften wurden gesammelt und in der heutigen Sitzung gilt es nun darüber abzustimmen, ob wir den Bauantrag zurücknehmen oder in den Bürgerentscheid gehen. Wenn Menschen gegen Entscheidungen sind, dann ist ein Bürgerentscheid ein rechtlich faires Mittel die Bevölkerung in einer Wahl darüber entscheiden zu lassen. Die Initiatoren müssen im Vorfeld eine bestimmte Anzahl an Unterschriften sammeln um eine Grundlage für den Bürgerentscheid zu schaffen. Wenn man schon die Möglichkeit hat, ein rechtlich faires Mittel zu nutzen, dann sollte auch das Sammeln der Unterschriften fair ablaufen und nicht mit nicht zutreffenden Tatsachen verstärkt werden, wie z.B. dass dann Kindergartenzeiten gekürzt werden müssen, weil die Verwaltung das Personal nicht mehr bezahlen kann. Das ist schlichtweg ein falsches Faktum.
Die CDU-Fraktion im GR wird heute mehrheitlich für einen Bürgerentscheid stimmen, auch wenn dieser weitere Mehrkosten und weitere zeitliche Verzögerungen verursacht, weil wir der Meinung sind, dass der Turm und die Großgemeinde Bad Wurzach es wert sind, darum zu kämpfen, für jetzt und für die Zukunft.
Stellungnahme der Fraktion der Freien Wähler
Die Fraktion der Freien Wähler positioniert sich überwiegend gesamtheitlich klar für den Bau des Turmes. Wir haben in zwei Sonder-Sitzungen innerhalb der Freien Wähler und in einer nicht öffentlichen Sitzung des Gemeinderates sehr kontrovers diskutiert und dabei einen Fragenkatalog der an uns herangetragenen offenen Punkte aufgestellt. Die Fragen wurden von der Verwaltung in kürzester Zeit, soweit möglich, beantwortet – vielen Dank hierfür.
Was wir in unseren Diskussionen festgestellt haben ist, dass zwischen der Bad Wurzacher Bevölkerung und dem Gemeinderat eine sehr große Diskrepanz in Bezug auf den Wissensstand rund um den Turm existiert. Vermutungen und Interpretationen wurden und werden nach und nach zu Halbwahrheiten. Hier wollen wir gegensteuern und versuchen, gemeinsam mit dem ganzen Gemeinderat für Aufklärung zu sorgen. Die Informationen, welche alle in den Protokollen des Gemeinderates und auf der Homepage der Stadt zur Verfügung gestellt werden, müssen so aufbereitet werden, dass eine selbstständige Information mit vergleichbar geringem Aufwand möglich ist. Wir wollen Präsenzveranstaltungen an verschiedenen Lokationen, um direkt mit den Kritikern, aber auch mit den Befürwortern ins Gespräch zu kommen. Wir wollen unseren beantworteten Fragenkatalog über verschiedene Medien verständlich veröffentlichen.
Denn uns ist dabei sehr wohl bewusst, dass knapp 4000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid eine sehr hohe Zahl an Kritiker gegen den Turm darstellt; das gilt es zu respektieren! Wir gehen aber auch davon aus, dass es eine ähnlich hohe Zahl an Personen in Bad Wurzach gibt, die eine Chance für die Stadt und uns alle in diesem Turm sehen. Deshalb sind wir der Meinung, dass eine Bürgerbefragung der einzige richtige Weg ist, eine für alle Bad Wurzacher klare und demokratische Entscheidung herbeizuführen.
Wir sehen im Turm einen ganz wichtigen Meilenstein in der Bad Wurzacher Tourismusentwicklung. Denn zwischenzeitlich sollte klar sein, dass Bad Wurzach keine Industriestadt mehr werden wird. Die Industrieflächen sind zwischenzeitlich sehr beengt und es werden, nach heutigem Wissensstand, keine nennenswerten neuen Flächen hinzukommen. Deshalb wollen wir den Tourismus ausbauen. Dabei ist der Turm das Aushängeschild, das Postkartenmotiv, welchem aber noch weitere touristische Attraktionen in Innenstadtnähe und in den Teilorten folgen müssen.
Standortfrage aus Sicht des Naturschutzes
Der Leiter des Naturschutzzentrum bewertet in der Bürgerversammlung den Standort im Haidgauer Torfwerk und die alternativen Standorte.